Pflegeservice Bayern
Ein Beratungsangebot der
gesetzlichen Pflegekassen in Bayern

Lesezeit: 1 Minute

Sterben mit Demenzerkrankung

Niemand denkt gerne über den eigenen Tod oder den eines lieben Menschen nach. Auch wenn das Thema kein angenehmes ist, lohnt es sich doch sich damit zu befassen. So ist man für den Fall der Fälle besser gerüstet und fühlt sich weniger hilflos. Hier lesen Sie, wie Sie Ihren Angehörigen ein Sterben in Würde ermöglichen können und was es bei einer Demenzerkrankung zu beachten gilt.

Beraterin

Woran merkt man, dass ein an Demenz erkrankter Mensch stirbt?

Tritt ein an Demenz erkrankter Mensch in den Sterbeprozess ein, kann er oder sie sich bei fortgeschrittener Erkrankung in der Regel nicht mehr über Sprache mitteilen. Deswegen ist es schwieriger typische Beschwerden wie Schmerzen, Luftnot oder Angst zu erkennen. Neben dem fortgeschrittenen Gedächtnisverlust tritt eine zunehmende körperliche Pflegebedürftigkeit ein. Auch Gewichtsverlust, das gehäufte Auftreten von Infekten und Atemwegserkrankungen sowie verändertes Verhalten (gesteigerter Bewegungsdrang, zunehmende Schläfrigkeit) können darauf hindeuten, dass die Strebephase eintritt.

 

Was können Sie tun?

Da über die Sprache meist keine Verständigung mehr stattfinden kann, sollte nach Möglichkeit die Wahrnehmung über die Sinne berücksichtigt werden. Sorgen Sie für ein angenehmes Umfeld ohne laute Geräusche. Aromatherapie und Durftöle können der sterbenden Person helfen sich zu entspannen. Auch Musik, die die pflegebedürftige Person als angenehm empfindet, Berührungen oder eine Entspannungsmassage können helfen.

 

Was können professionelle Helfer tun?

Bei den oben genannten Veränderungen sollte immer bedacht werden, dass die pflegebedürftige Person an unerkannten Schmerzen leiden kann. In diesem Fall sollte dies durch das behandelnde ärztliche Personal oder die Palliativeinrichtungen abgeklärt werden und eine bedürfnisgerechte Schmerztherapie erfolgen. Ein Physio- oder Ergotherapie kann zur Entspannung bei Unruhezuständen beitragen. Fragen Sie den behandelnden Arzt oder die Ärztin, ob auch Naturheilmittel in Ihrem individuellen Fall helfen können.

 

Wer unterstützt in dieser schwierigen Zeit?

Der Hausarzt bzw. die Hausärztin ist Ihr erster Ansprechpartner wenn Unsicherheit besteht, ob die Sterbephase eingetreten ist. Sie sind auch für die Verordnung verschiedener Medikamente und anderer Heil-und Hilfsmittel zuständig. Hospiz- und Palliativeinrichtungen unterstützen die pflegebedürftige Person und seine sozialen Bezugspersonen dabei die verbleibende Lebenszeit würdevoll und positiv zu bewältigen. Auch der Gemeindepfarrer oder Seelsorger sind gute Ansprechpartner in dieser schwierigen Zeit. Den bei Ihnen vor Ort befindlichen Hospizverein oder Palliativeinrichtungen finden Sie hier:

https://www.wegweiser-hospiz-palliativmedizin.de/

 

Beschäftigen Sie sich frühzeitig damit, wie es nach dem Tod des geliebten Angehörigen weitergeht, dies schützt Sie vor Überforderung. Mögliche abzuklärende Punkte sind z.B.:

  • der Wunschbestattungsort und die Wunschbestattungsform Ihres Angehörigen/Ihrer Angehörigen
  • Halten Sie, falls vorhanden, die Vorsorgevollmacht als Nachweis bereit, sofern diese über den Tod hinaus gültig ist
  • Erstellen Sie sich eine Liste der zu informierenden Stellen, wie z. B. Hausarzt, (Unfall-/Lebens-) Versicherungen, Behörden (Einwohnermeldeamt, Rentenstelle,…), Bestattungsinstitut, etc.
  • Suchen Sie sich bei Bedarf Hilfe zur Trauerbewältigung Anlaufstellen zur Trauerbegleitung finden Sie u.a. hier: https://www.gute-trauer.de/
    • Auch die Hospizvereine und Palliativeinrichtungen sind nach Versterben des/der Angehörigen weiter für Sie da.

 

Sollten Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich gerne an den Pflegeservice Bayern.

Wir Pflegeberater/- innen vom Pflegeservice Bayern, sind von Montag bis Freitag von 8:00 bis 18:00 Uhr telefonisch unter 0800 - 772 11 11 für Sie da.



(20.09.2022) Pflegeservice-Bayern

zurück zu den Beiträgen